Donnerstag, 1. Juni 2017

Erfahrungsbericht 40

Erfahrungsbericht 40
Titel: After Golden Week
Zeitraum: 10.05. bis 31.05.2017



Nach der Golden Week war für Reiner zwar wieder Arbeit angesagt, aber natürlich gab's ausreichend Zeit für neue Erlebnisse. In Summe ist das Leben hier eher kurzweilig, oder die Zeit vergeht viel zu schnell. Man kommt ins grübeln und fragt sich, "wie lange sind wir noch hier"?

Damenkränzchen in Eda
Silvia hatte die "Ochsengruppe" (Frauen von Boschlern) zu Besuch in Eda. Neben Kartenspiel gab es, wie auf jedem Kränzchen, Kaffee und Kuchen. Auch die Kommunikation kam nicht zu kurz. Man muss ja die Gelegenheit nutzen, wenn die Boschler alle im Büro sind. Da wäre Reiner schon mal gerne Mäuschen gewesen. Was da so alles erzählt wird?


Clam Digging
Nun ein Erlebnis, das Silvia nicht wirklich mag (im wahrsten Sinne des Wortes). Sicher der Hauptgrund, warum sie die Teilnahme verweigerte. Bei "Sauwetter" ging es mit zwei Kollegen an die Ostküste von Yokosuka zum Muscheln ausgraben. Hört sich exotisch an und ist es auch. Man steht mit einer Schaufel und einem Sieb im seichten Wasser und sucht nach Muscheln. Ist wie Pilze suchen, halt nur im Wasser. Die Organisation und Bewirtung hatte unsere Union (japanische Gewerkschaft) trotz strömenden Regens fest im Griff. Die armen Kollegen kämpften mächtig mit den Wetterbedingungen, mussten dann aber gegen Mittag aufgeben. Alle haben sich klitschnass mit einer Tüte Muscheln und vollem Bauch auf den Heimweg gemacht. Reiners Muscheln hat er Ken san geschenkt. Wie gesagt, Silvia war da nicht kompromissbereit.


Wir feiern Geburtstag
Reiners 58. Geburtstag stand an. Und wir wollten mal wieder groß feiern. Am Morgen gab's Muffins für alle im Büro. Und Abends dann die große Sause. Viele Freunde waren da und das Haus war voll. Die Stimmung mehr als ausgelassen und es ging bis in die Morgenstunden. Fast wie in alten Tagen. Leider ohne die Familie und unsere Freunde von zuhause. Dennoch schön, dass wir wieder groß feiern durften. Vor zwei Jahren war das noch undenkbar. So ändert sich alles. Die Geschenke hatten es auch in sich. Irgendwie hat sich rumgesprochen, dass der Reiner Whisky mag. Um diese geschenkten Mengen an Alkohol zu vernichten, brauchen wir Hilfe. Also Besuche sind willkommen.


Die Badesaison ist eröffnet
Es hat uns mal wieder an unseren Lieblingsstrand Ishikii-Beach gezogen. Und es war wieder einmalig. Faulenzen, baden und den Ausblick auf den Pazific genießen. Genau das Richtige nach Reiners Geburtstagstrubel.


Surfing Japan
Wie bekannt, hat der Reiner den Wunsch zu surfen. Drei deutlich jüngere Kollegen haben das mitbekommen und waren bereit ein Wochenende mit ihrem alten Chef zu verbringen. Schon die Vorbereitungen waren lustig. Reiner brauchte einen Wetsuit (Neoprenanzug). Die benötigte Kleidergröße war eine Herausforderung und der figurbetonte Anzug noch mehr. Der Verkäufer hatte so ein komisches Grinzen im Gesicht. Was soll's, man will ja surfen. An einem schönen Maiwochenende ging es dann los. In Shirahama waren Topbedingungen. Der erste Tag war ernüchternd. Viel Wasserschlucken und wenig sichtbare Erfolge. Am zweiten Tag ging es dann etwas besser. Kniend surfen ging, aber stehen war noch nicht drin. Da muss noch ordentlich geübt werden. Hauptsache alle hatten was zu lachen.


Und sonst?
Silvia war mit ihren Damen auf dem Sommerfest in Yokohama. Komisch es ist doch noch Frühling. Egal, Hauptsache es hat Spaß gemacht. Und in der Sommerhitze würde das Fest ohnehin zur Qual.

 
Reiner war mal wieder auf einer Wellcome Party. Neun neue Mitarbeiter mussten bei japanischen Essen und viel Bier begrüßt werden. Und das macht der Reiner doch gerne.


Besuch aus Deutschland hatten wir auch. Mit Volker hatten wir viel Spaß beim Yakisoba-Essen. 


Und dann war da noch unser Hochzeitstag. 31 Jahre verheiratet klingt viel, aber wir sind glücklich und dankbar für jeden Tag Gemeinsamkeit.

Sonderthema Verkehrsstau
Stau braucht und will niemand. Weder in Deutschland, noch in Japan. Der Unterschied ist, wie man damit umgeht. Wenn in Deutschland die Emotionen hochgehen, wird es hier mit stoischer Ruhe und Gelassenheit hingenommen. Wieder passt das beliebte Wort "Shoganai", da kann man nichts machen. Kein Drängeln, kein hupen und die Ordnung wird peinlich genau eingehalten. Dies ist umsomehr erstaunlich, wenn mann sich die Durchschnittsgeschwindigkeiten anschaut. Gut fließend sind 30km/h. Oft sind es aber weniger als 10km/h. Fahrräder überholen und manchmal sind auch die Fußgänger schneller. Silvia und ich haben uns daran gewöhnt und mit "Shoganai" als Bergründung kann man gut damit klarkommen. Aber warum in aller Welt braucht man dann 8 Zylinder?

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