Sonntag, 5. Februar 2017

Erfahrungsbericht 34

Erfahrungsbericht 34
Titel: Winterzeit
Zeitraum: 11.01.2017 bis 04.02.2017


Der japanische Winter hat seinen besonderen Reiz. Er hat bevorzugt Sonnenschein und die Tage sind wirklich hell und freundlich. Bestes Wetter um Ausflüge zu machen und davon haben wir wieder ausgiebig Gebrauch gemacht.

Yuzawa Snow Resort
Die japanischen Alpen gelten als schneesicher. Das wollten wir erleben. Unser Ziel war der Mount Naeba bei Echigo Yuzawa. Laut Internet eines der besten Skigebiete in Japan.

Tag 1
Die Anreise war denkbar einfach. Der Shinkansen hat uns in 90 min direkt ins Wintergebiet katapultiert. Und mit "Tokyo JR Wide Pass" (nur für Gaijins) war es auch noch mehr als günstig. Nach der Ankunft in Echigo Yuzawa hat uns der Hotelbus noch höher bis zum Mount Naeba gebracht. Nach einem ausgedehnten Erkundungsgang (Talstation Mount Naeba) haben wir den Abend bei japanischem Abendessen und natürlich mehreren Onsen-Gängen genossen.


Tag 2
Wir waren mehr als erstaunt als wir Morgens nach draußen schauten. Die ganze Nacht hat es geschneit. Unmengen an Neuschnee und anhaltender Schneesturm. Auch unter solchen Bedingungen versuchen die Japaner die Kontrolle zurück zu gewinnen. Überall massive Räumarbeiten. Interessant sind dabei, die uns unbekannten Techniken, wie Entsorgung der Schneemengen in die Kanalisation oder Einsatz von heißem Onsen-Wasser. Trotz der wiedrigen Umstände hat es uns nach draußen gezogen. Leider ohne wenig Erfolg. Zeitweise konnte man nicht die Hand vor Augen sehen. An Skifahren war nicht zu denken. Daher war die Entscheidung einen Onsen-Tag einzulegen goldrichtig. Unser Wunsch viel Schnee zu sehen hat sich auf jeden Fall voll erfüllt.


Tag 3
Und der Wettergott meinte es gut mit uns. Sonnenschein pur. Nun konnte Reiner niemand mehr halten. Im Eiltempo ging es zur Talstation. Das mieten von Ski, Schuhen und Stöcken war typisch japanisch problemlos, sodass dem Vergnügen nichts mehr im Wege stand. Es war traumhaft. Super Pisten und Pulverschnee. Steilhänge, Buckelpisten und Tiefschnee, alles vorhanden. Skifreude ohne Ende. Keine Wartezeiten, Geschrei oder Gedränge an den Liftstationen. Auch auf der Piste läuft alles sehr geordnet ab. Es ist dem Reiner mehr als schwer gefallen Abschied zu nehmen. "Aber es ist ja nicht aller Tage Abend und ich komm wieder, keine Frage".


Sukiyaki mit Startproblemen
Ein typisches Winteressen, das man gerne mit Familie oder Freunde zubereitet. Wie schon beschrieben erfolgt die Zubereitung am Tisch und alle können mitmachen. Da wir zu fünft waren (Julien mit Famile zu Gast) haben wir einen größeren Topf ausgewählt, was durchaus Konsequensen hatte. Schon beim Erhitzen der Soße hat das Gefäß seltsame Töne von sich gegeben. Ein weiteres Schadensbild war beginnende Undichtigkeit. Und am Ende Totalversagen. Etwa 2 Liter Soße ergossen sich über Tisch und Stühle auf den Boden. Eine riesen Sauerei. Mit gemeinsamen Kräften war dann saubermachen angesagt. Wobei sich Reiner fein aus dem Staub gemacht hatte. Einer musste ja neue Soße im Laden besorgen. Der zweite Versuch mit einem Topf war erfolgreich und das Sukiyaki hat allen geschmeckt (war alles weg). Wir sind uns sicher, dass wir noch öfters über dieses Erlebnis reden und lachen werden.



Mount Mitake
Das stand schon lange auf dem Programm. Eine GoGo-Ausfahrt mit Reiners Freund Hiroshi. Da wir Beide den Mount Mitake (929m) noch nicht kannten, war das Ziel schnell ausgemacht. Dank "Cabelcar" war der Aufstieg sehr angenehm. Auf dem Gipfel gab es einen Eintrag in unser Tempelbuch und heißen Ramen für die zwei durchgefrorenen Jungs. Ein toller Männer-Sonntagsausflug, leider ohne "Biru onegaishimasu". Wie gesagt, im Auto strikte 0,0! 


Chinese New Year
Alles ganz anders und daher eine kleine Erläuterung notwendig. Der Neujahrstag berechnet sich nach dem traditionellen chinesischen Lunisolarkalender (Neumond). Das Jahr des "Feuer-Hahns" begann am 28. Januar 2017 und dauert bis zum 15. Februar 2018. Neujahr ist also rund ein Monat später als gewohnt. Feine Sache, denn so konnten wir zweimal Neujahr erleben und zwar in Chinatown/Yokohama.


Wintererprobung
In Memanbetsu/Hokkaido ist unser Wintertest Center. Unser Marketing hat geladen die Neuheiten ausgiebig zu testen. Bei viel Schnee und -17° hatten wir beste Bedingungen. Schon beeindruckend was jedes Jahr an neuen Funktionen zur Verfügung stehen. Unsere Kunden werden begeistert sein.


Metzingen und Chiba in Eda
Die Überschrift muss erklärt werden. Georld (aus Metzingen) und seine Freundin Natti (aus Chiba) waren bei uns zu Besuch (Eda). Wir hatten einen lustigen Nachmittag und Abend. Die Krönung war der schwäbische Braten mit Kartoffelsalat, Spätzle und viel Soß. Nicht nur für Japaner immer wieder eine besondere Erlebnis.


Jahresgruß für ehemalige Besigheimer
Endlich hat die Stadt Besigheim realisiert, dass wir nicht mehr im Schwabenland leben. Daher gab es nun auch den Neujahrsgruß des Bürgermeisters. Ausführlich wird über die Höhepunkte in 2016 berichtet. Auch ein Ausblick in 2017 wird gegeben. Schon seltsames Gefühl. Viel Vertrautes wird angesprochen und man ist doch soweit weg. Hoffentlich ändert sich die Stadt nicht so sehr, dass wir bei der Rückkehr die Orientierung verlieren.




Sonderthema "Omiyage"
Auf gut Deutsch heißt das Mitbringsel. Wenn man auf Reisen ist, bringt man eine Aufmerksamkeit mit. Wobei hier in Japan es sich hauptsächlich um Spezialitäten der besuchten Region handelt. Ein schöner Brauch und die Kollegen im Büro freuen sich. Die Geschenkpackungen sind sehr aufwendig gestaltet. Man soll ja auch sehen können, wo man war. Der Inhalt ist meist süß, salzig oder fischig und immer schön in handlichen Größen verpackt. Ob man eine gute Wahl getroffen hat, zeigt sich unmittelbar. Wenn am Ende des Tages noch was da ist, war's wohl auch für Japaner nicht so toll. Gottseidank hatten wir immer eine, im wahrsten Sinne des Wortes, gute Nase.


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