Samstag, 24. September 2016

Erfahrungsbericht 28

Erfahrungsbericht 28
Titel: Halbzeit
Zeitraum: 05.09.2016 bis 24.09.2016


Die drückende Wärme lässt nach, die Tage werden kürzer, die Nächte (Gottseidank) kühler.
Der Hochsommer 2016 geht nun auch hier in Japan zu Ende. Wie doch die Zeit vergeht, denn offiziell haben wir nun Halbzeit.

Halbinsel Chiba
Die Tokyo Bay wird im Osten von der Halbinsel Chiba eingesäumt. Der Tipp lautet, schöne Strände, viel Natur und tolle Ausblicke. Also haben wir an einem verlängerten Wochenende den GoGo gesattelt um den Sommer nochmals zu genießen. Und das Abenteuer beginnt schon bei dem überqueren der Tokyo-Bucht, auch "Tokyo wan Aqua Line" genannt". Zuerst fährt man im knapp 10 km Unterseetunnel (natürlich der Längste der Welt für Autoverkehr). Danach erreicht man auf einer 4,4 km langen Brücke die andere Seite. Der Übergang von Brücke zum Tunnel geschieht auf der künstlichen Insel "Umi hotaru". Dort gibt es dann auch einen gigantischen 5 stöckigen Rastplatz, den wir natürlich besucht haben. Immer wieder staunen wir auf 's Neue, was es für Superlative hier in Tokyo gibt.

Auf der anderen Seite angekommen erwartete uns gleich die nächste Superlative. Im "Daibutsu Nokogiriyama Park" gibt es unendlich viele Buddha-Statuen. Von ganz klein bis riesengroß. Das Ganze ist an einem Berg mit traumhaften Aussichten gelegen. Bei feuchtwarmem Wetter war die Besichtigung eine wahre Herausforderung. Und wir haben einmal unsere Klamotten zum Auswinden durchgeschwitzt. Aber es hat sich gelohnt.


Unsere Pension in Tateyama lag am unteren Zipfel der Halbinsel, da wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Absolute Pampa, wir hatten sogar Schwierigkeiten ein Restaurant zu finden. Der zweite Tag war ein Strandtag auf der kleinen Insel namens Okonoshima. War mal richtig toll, nur faul herumzuliegen und nichts zu machen. Und wir haben unsere neue Strandkugel einweihen können.


Am dritten Tag ging es nach Katsuuraan (Ostküste der Halbinsel). Und wieder haben wir unsere Strandkugel am Ubara-Beach aufgebaut. Der Surfstrand mit hellem Sand hat Reiner daran erinnert, dass er doch ein Surfbrett haben möchte. Das Projekt steht also noch an, beziehungsweise Reiner musste sich mit "nur Baden" begnügen. Zurück ging es wieder den gleichen Weg und in Tokyo hat uns dann der bekannte Stau wieder abgebremst. Noch zu erwähnen ist, dass Silvia die ganze Rückfahrt gemeistert hat, inklusive einmal quer durch Tokyo. Wer hätte das vor zwei Jahren gedacht.



Go-Kart Tour in Tokyo
In Deutschland unmöglich, aber in Tokyo der große Spaß. Verkleidet als Super-Mario mit bis zu 60 km/h auf den öffentlichen Straßen mitten in Tokyo. Einfach crazy! Und überall begeisterte Passanten die einem zuwinken. Die  Strecke war extravagant (Shinagawa, Tokyo-Tower, Shibuya Crossing, Roppongi Hills).


Nebuta Matsuri
Ein lustiges Treiben in Sakurashinmachi. Viele Akteure mit Kostümen (Hanedo) gekleidet, feiern ein Sommerfest. Der Umzug mit beleuchteten Figuren, lautem Trommeln und ausgelassener Stimmung ist sehenswert. Mit dem Refrain "Rassera" werden alle zum Mitmachen annimiert. Jung und Alt, bunt gemischt (und ein paar Gaijins) hatten großen Spaß dabei.
 

Besuch aus Friolzheim
Sabine und Harald haben den Weg nach Yokohama gefunden. Ihr Axel war ja schon da (Praktikum bei Bosch Japan). Also war es schon fast eine Familienzusammenführung. Wir haben ein paar schöne Tage und Abende zusammen verbracht. Einfach immer wieder toll, liebe Freunde in Japan zu begrüßen. Die drei haben sich im Anschluss noch auf eine Tour quer durch Japan gemacht.


Sonderthema "Taktoren in Japan"
Als stolzer Besitzer eines "Porsche Diesel Standard Star" hat man auch im Ausland immer ein Auge auf Traktoren. Dass wir aber in Hokkaido so ganz zufällig ein ganze Ansammlung von Porsche Diesel gefunden haben, hat mich doch sehr erstaunt. Die Nachforschung ergab, dass in den 60zigern die Kawasaki die ersten Schlepper importiert hat und dann die japanische Firma Iseki die Traktoren in Lizenz nachgebaut hat. Der Porsche Diesel war vor allem hier in Hokkaido sehr beliebt (robust, klein und zuverlässig). Es gibt sogar Filmmaterial wo die japanischen Freunde mit einem Porsche den Mount Fuji hochgefahren sind (Porsche Diesel auf dem Mount Fuji). Mein Forscherdrang war also geweckt und daher haben wir auch das Landmaschinenmuseum in Kamifurano/Hokkaido besucht. Und siehe da, dort waren alle bekannten deutschen Traktorenhersteller vertreten (Lanz, Holder, Unimog, MAN, Magirus, Normag). Wie klein doch die Welt ist. Überall stößt man auf Bekanntes, was einen dann immer etwas wehmütig macht, oder ich will wieder meinen Porsche Diesel fahren.


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