Sonntag, 7. Februar 2016

Erfahrungsbericht 17


Erfahrungsbericht 17
Zeitraum: 18.01.2016 bis 07.02.2016
Titel: Silvia alleine in Eda



Das ist halt der Nachteil, wenn man Expat ist. Reiner musste wieder auf Geschäftsreisen und Silvia ist dann alleine in Eda. Aber Silvia meistert das klasse und kommt super zurecht. Aber lest bitte selbst, was wir so "gemeinsam und getrennt" erlebt haben.

Schnee in Yokohama
Wir haben davon gehört, aber daran geglaubt haben wir nicht, es geschah dann über Nacht. Schnee in Yokohama. Nachteil an der Sache ist, dass dadurch das Verkehrssystem mächtig zu kämpfen hatte. Die sonst so pünktlichen Züge waren total aus dem Takt und es bildeten sich lange Schlangen an den Bahnhöfen. Ich habe dann beschlossen erst einmal Homeoffice zu machen. Erst gegen Nachmittag war wieder Entspannung zu sehen. Erstaunlich wie gelassen das von unseren Japanern aufgenommen wurde. Ist halt "Shoganai" (da kann man nichts machen).




 
Der Kunde ruft
Einer unserer Kunden hat beschlossen ein Design Review in Abstatt durchzuführen. Daher musste Reiner nach Abstatt fliegen. Also wieder nach Deutschland und ohne Silvia. Ist für uns Beide nicht so einfach. Natürlich hat der Reiner die Abende genutzt um Familie und Freunde zu treffen. Aber wie gesagt ist das ohne Silvia nur eine "halbe Sache".




Hachiko hat Konkurrenz bekommen
Ihr kennt ja die traurige Geschichte von dem Hund Hachiko. Bei einem erneuten Besuch der Kultstätte am Shibuya-Bahnhof haben wir entdeckt, dass der Hatchiko Konkurrenz bekommen hat.



 
Die Geschichte Tokyos
Das Edo-Tokyo-Museum (japanisch 江戸東京博物館) zeigt beispielhaft die Geschichte von Tokyo am Stadtteil Yokoami. Von den Anfängen bis zur Gegenwart ist die Entwicklung super dargestellt. Die Dauerausstellung umfasst unter anderem eine Rekonstruktion der Nihonbashi. Jener Brücke, die traditionell als Ausgangspunkt aller Straßen in Japan gilt. Zahlreiche weitere Exponate, Modelle und Nachbildungen von Häusern aus der Edo-, Meiji- und Showa-Zeit kann man bestaunen. Das imposante Museumsgebäude selbst erinnert an die Architektur alter Speicherhäuser und liegt im Stadtteil Ryogoku. Wir waren sichtlich beeindruckt.






 
Winter Testing
Kaum zurück aus Deutschland war Reiner schon wieder auf Dienstreise. Es ging nach Memanbetsu auf der Insel Hokkaido. Und es hatte viel Schnee und es war bitterkalt. Dafür habe ich aber viele Eindrücke gesammelt. Das Hotel zum Beispiel hatte Zimmer im japanischen Stil, es gab einen Onsen und wir wurden mit super leckerem Essen versorgt. Wenn da nicht die Arbeit gewesen wäre, hätte man von Urlaub reden können.






 
Jindaiji Tempel
Schwierig auszusprechen, aber wunderschön. Die zweitälteste Tempelanlage in Tokyo wurde 733 erbaut. Wie Ihr sicher noch in Erinnerung habt, ist der älteste Tempel Sensoji in Asakusa (siehe Blog 11). Der Namensgeber für den Jindaiji Tempel ist die Stadt Jindai. Bekannt durch seine Soba-Nudeln. Hier standen früher viele wasserbetriebene Mühlen um den Buchweizen zu mahlen. Bei Sonnenschein haben wir uns alles (schon mit gewisser Tempelerfahrung) inspiziert. Silvia hat die bösen Geister an der Räucherstelle ausgetrieben und es gab einen weiteren Eintrag in unser Tempelbuch. Natürlich drum herum viele Stände mit Essen und Souveniers.




 
Jindai Botanischer Garten
Da wir schon mal hier in Jindai waren, haben wir uns auch den Botanischen Garten angeschaut. Und siehe da, es gab schon erste Frühlingsboten und ein erstes Sonnenbad mit Eis. Ansonsten war das Meiste noch im Winterschlaf. Wir müssen also im Frühjahr oder Sommer nochmals zurückkommen.




 
Sonderthema "Brezel und Weizenbier"
Es gibt Dinge auf die kann man nur schwer verzichten. Und dazu gehören definitiv schwäbisches Laugengebäck und Weizenbier. Wie das Schicksal so will ist für beides hier in Japan Notstandsgebiet. Laugenweckle gibt es gar nicht und Laugenbrezeln nur sehr selten und von unterirdischer Qualität. Jedesmal wenn wir heimatlichen Boden betreten, ist der erste Gang (schon am Flughafen) zum Bäcker. So groß ist der Heißhunger auf Laugengebäck. Schon seltsam, was wir in Deutschland als ganz normal einschätzen, da überall verfügbar, wird auf einmal zum Luxusgut. Ähnlich ist es mit dem Weizenbier. Man bekommt es auf Festen und in speziellen Lokalen, jedoch zu horenten Preisen. Da vergeht einem der Durst und man greift instinktiv auf normales Bier zurück. Aber ab und zu gönnt sich dann Reiner doch den Luxus. Wenn Ihr also zukünftig Brezel und Weizen genießt, dann denkt an uns. Wir benötigen mentale Unterstützung in der Diaspora.





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