Donnerstag, 23. Juli 2015

Erfahrungsbericht 8



Erfahrungsbericht 8
Zeitraum: 06.07.2015 bis 24.07.2015
Titel: Watachi wa hitoride nihon ni imas (Alleine in Japan)


Der Juli war ein komischer Monat. Silvia ist seit Anfang Juli wieder in Deutschland: d.h.: ich musste das Abenteuer alleine am Laufen halten. Die Regenzeit ist immer noch nicht ganz vorbei, was die Laune auch nicht unbedingt anhebt. Dennoch habe ich die freien Stunden genutzt um Neues zu erleben.
Bevor es aber losgeht erst einmal vielen herzlichen Dank an Euch alle. Die über 2000 Zugriffe auf den Blog zeigen überdeutlich, dass Ihr unser Abenteuer mit Interesse verfolgt. Wir sind tief beeindruckt und hochmotiviert Euch weiterhin mit tollen Geschichten uner Erlebnissen zu unterhalten. Diese Art von Rückmeldung zeigt uns auch, dass wir trotz der Ferne miteinander verbunden bleiben.

Wetter
Die Übergangszeit macht ordentlich zu schaffen. Sehr oft "Ame des" (Regen, zum Teil sehr heftig). Und wenn es nicht regnet, dann ist es warm und sehr feucht. Ein Luft zum schneiden.  Schönes Wetter sieht definitiv anderes aus. Und ich habe immer neidisch die deutsche Wettervorhersage verfolgt.

Kirin Beer Village
Biertrinker müssen in Japan keine Not leiden. Es gibt einige gute Brauereien. Die lokale Bauerei "Kirin" liegt ganz in der Nähe von Eda, unserem Zuhause. Da Silvia nicht da ist, war es nur naheliegend nach Namamugi zu fahren und die Kultstätte zu besuchen. Ein großes Schild mit der Aufschrift "Beer Village" leitete mich direkt ins Innere der Bauerei. Ich hatte Glück, denn ich konnte ohne Voranmeldung an einer Besichtigung teilnehmen. Mal wieder als einziger Gai-jin bin ich also einer Gruppe von Japanern gefolgt. Ich kenne den Brauprozess gut, aber glaubt mir, ich habe kein Wort verstanden. Die Übersetzung die mir in die Hand gedrückt wurde, half auch nicht. Was ich aber wieder sehr gut verstanden habe, war das Signal zum Freibier. Und nach vier Bier war mir es dann auch vollkommen egal, dass ich nichts verstanden habe. Gut dass ich mit dem Zug unterwegs war.



Wir haben ein Tempelbuch
Ein weiter Ausflug (sogar bei guten Wetter) führte mich nach Kita-Kamakura. Dort ist die bekannte Zen-Tempelanlage Engaku-ji. Wunderschön in bergiger Landschaft gelegen, findet man viele typisch japanische Details. Und endlich haben wir unser Tempelbuch. Hier wird der Besuch von Mönchen mittels einer kunstvollen Widmumg inklusive Stempel bestätigt. Der Eintrag ist nach altjapanischer Sitte mit einem Pinsel durchgeführt. Kein Wunder, dass das bei so Vielen als Souvenir beliebt ist. Mal sehen ob wir es voll bekommen.




Abhängen am Pazifik
Der Pazifik hat es mir angetan. An einem regenfreien Sonntag bin ich also wieder an den Zaimokuza Beach nach Kamakura. Einen ganzen Nachmittag habe ich mit Baden und Nichtstun verbracht. Erholung pur.


Roter Burger
Wie schon öfters berichtet, ist hier in Tokyo alles etwas exotischer und bunter. Das gilt auch für die Hamburger. Nur in Tokyo gibt es eine Sommeraktion von Burger King mit bunten Burgern. Nachdem letztes Jahr der schwarze Burger zelibriert wurde, ist diese Jahr der Rote dran. Er heißt AKA und schmeckt erstaunlich gut. Mal sehen welche Farbe nächstes Jahr dran ist.


Banana Pi
Da unsere Dropbox an die Grenzen stößt, muss eine Alternative her. Lars, der in solchen Sachen Profi ist, hat uns eine Own-Cloud empfohlen. Das benötigte Equipment (Banana Pi) gibt es am besten in Akihabara (Eletronic City). Was für ein Glück, endlich ein Grund mal wieder nach Akihabara zu fahren. Und es war wieder klasse. Da gibt es abgefahrene Dinge wie zum Beispiel auf 4 Stockwerke alles was mit Nintendo zu tun hat. Eine Art Museum, das Erinnerungen weckt. Aber auch verrückte Spielhallen, wo man alles was es gibt und mehr, selbst ausprobieren kann. So ganz nebenbei haben wir auch noch die Banana Pi gekauft.



Brunch in Eda
Die "Verstärkung aus Abstatt" (Julien und Gökhan, jeweils mit Familie) haben mich zum Brunch in Eda besucht. Wir sind eine internationale Truppe (Türkei, Frankreich, Japan und Württemberg). Gut für mich, alle verstehen schwäbisch.

Yokohama Feuerwerk
Einmal im Jahr gibt es am "Port of Yokohama" ein Monsterfeuerwerk. Fast eine Stunde wird geballert was das Zeug herhält. Ich durfte das Spektakel von der Brücke nach Daikoku verfolgen.


Friseur
Auch in Japan müssen ab und zu meine Haare (das was noch da ist) geschnitten werden. Es ist ein Erlebnis besondere Güte. Typisch japanisch wird man sehr freundlich empfangen und ist dann doch erstaunt, dass sich ein weißhaariger Mann eingefunden hat. Die Frisur die man haben möchte, muss man aufgrund von Sprachbarrieren in einer Zeitung heraussuchen. Der Haarschnitt selbst ist natürlich wie in Besigheim. Jedoch bekommt man noch eine Kopf- und Nackenmassage. Sehr wohltuend und außergewöhnlich. Natürlich kann man den Service an 7 Tagen bekommen. Schließtage oder Wochenende kennt man nicht.

Home Leave Reiner
Am 24. Juli war es dann auch für mich soweit. Mein Heimflug (Direktflug mit der JAL) steht an.
Ich bin froh meine Lieben wieder zu sehen. Nach viermonatiger Abwesenheit ist das nicht verwunderlich. Bleiben werde ich bis zum 24. August. Ich hoffe, dass ich einige von Euch während meines Heimaturlaubes treffen kann. Erreichbar sind wir unter den Nummern, die wir das Letztemal eingeblendet haben.

Sonderthema "Deutsches Fernsehen"
Japanisches Fernsehen ist zwar vielseitig und sicher informativ und unterhaltsam, wenn man nur etwas mitbekommen würde. Die mordene Internettechnik macht es aber möglich deutsches
Fernsehen zu genießen. Heißen tut das dann Mediathek, Livestream oder Now. Ganz wichtig sind die Nachrichten. Aufgrund der Zeitverschiebung, kann man bei uns die Tageschau zum Frühstück anschauen. Eigentlich als Tagesstart ganz praktisch. Ansonsten klickt man sich durch und sucht aus, was man schauen möchte. Und wenn das dann auch nicht reicht, gibt es "You tube"als unendlicher Pool mit Filmen, Dokumentationen und natürlich auch Blödsinn. Rundherum muss man hier bezüglich Fernsehen keine Not leiden.

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