Erfahrungsbericht 5
Zeitraum: 11.05.2015 bis 31.05.2015
Titel: Die Eingewöhnungsphase geht weiter
Ihr werdet es schon vermutet haben, dass wir doch länger mit dem Eingewöhnen benötigen. Die Sprache, die Kultur, das Essen und alles Drumherum fordert uns sehr. Manches erschließt sich zügig, maches braucht Zeit und Einges wird uns wohl immer fremd bleiben. Um ehrlich zu sein wäre es auch vermessen, dass wir als "Frischlinge" nach so kurzer Zeit zu Japanexperten reifen. Unsere Strategie ist, lernen und mitnehmen was sich ergibt. Über die Zeit wird sich das Meiste schon von selbst ordnen. Spannend bleibt auf jeden Fall, dass man nie weiß, was als Nächstes auf einen zukommt.
Und nun ein liebes "domo arigato gozaimasu" (Dankeschön) an Euch. Wir bedanken uns herzlich für die sehr positiven Rückmeldungen zu den vorangegangen Berichten. Auch die über 1300 Zugriffe auf unseren Blog haben uns schwer beeindruckt. Das ermuntert uns, fleißig weiter über unsere Erfahrungen und Erlebnisse zu berichten. Und genau damit wollen wir nun fortfahren. "Onegaishimasu" (Bitte) macht Euch selbst ein Bild davon.
Silvias neue Freundinnen
Wie schon berichtet hat Silvia bereits nach wenigen Wochen Kontakt zu Japanerinnen knüpfen können. Das hat sich prächtig weiterentwickelt. Zwischenzeitlich hat sich ein Freundeskreis gebildet. Und Silvia als einzige Europäerin mittendrin. Die Kommunikation ist natürlich witzig und kompliziert zugleich. Da müssen Hände und Übersetzer noch stark unterstützen, aber mit der Zeit werden die Sprachkenntnisse auf allen Seiten besser und die Kommunikation einfacher. Dazu kommt noch, dass Silvia über diesen Freundeskreis auch eine Art Privatunterricht bekommt. Überhaupt macht Silvia deutlich bessere Fortschritte was das Japanisch angeht. Was aber noch viel wichtiger ist, dass Silvia mit Jukari, Tsuneko und den Andren sehr viel unternimmt. Erstaunlich ist auch, dass das Vorurteil, man lerne keine Einheimischen kennen, gar nicht zutrifft. Auch Einladungen nach Hause sind ganz normal. Egal ob bei uns oder bei Jukari und Co. Die Japaner sind genau so neugierig wie wir und freuen sich, fremde Kulturen kennen zu lernen.
Reiners Geburtstag
"Watachi wa gojiuroksai des" (ich bin 56 Jahre alt).
Es gibt einfach Situationen hier in Japan, wo man besonders Heimweh bekommt. Dazu gehörte auch mein Geburtstag. Die ganzen Jahre hinweg haben wir den immer mit der Familie und vielen Freunden ausgiebig gefeiert. Das Wetter war auch immer gut. Hier in Japan bin ich im Regen um
20 Uhr nach Hause gekommen. Silvia hat zwar noch versucht mit Käsespätzle die Stimmung zu heben, aber es war einfach nur traurig. Wären da nicht die vielen Glückwünsche per Email und Whatsapp gewesen, hätte ich eine Depri-Phase bekommen. Liebe Freunde haben sogar angerufen, wie wenn sie gespürt hätten, dass das nun notwendig ist. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Euch allen für Eure Aufmerksamkeit bedanken. Ihr glaubt nicht, wie wichtig das ist. Vor allem in solchen Momenten. Geschenke gab es dennoch. Die Kinder haben ein Care-Paket gesendet (Wulle, Ritter Sport, Haribo und einen Amazon Stick für deutsches Fernsehen). Auch Silvia hat mich mit Blumen und Geschenken überrascht.
Tagesausflüge
Es gibt eine evangelische Kirchengemeinde in deutscher Sprache mit immerhin 75 Mitgliedern. Bei 35 Miollionen Menschen im Großraum Tokyo eine erschreckend kleine Minderheit. Die Kirche selbst wird erstaunlicherweise nicht von der deutschen evangelischen Kirche unterstützt. Alles ist über Spenden und Mitglieder abgedeckt. Also haben wir uns mit einer Kollegin nach dem Stadtteil Gotanda (man beachte den passenden Namen) aufgemacht. Dort trafen wir Bekanntes in einem ganz anderem Umfeld. Als Protestant ist es schon wichtig, eine Anlaufstelle zu haben. Auch Silvia möchte sich der Kirche wieder annähern. Sie hat eine Verabredung zum Kaffee bei der Pfarrerin. Überhaupt haben wir nette Leute dort getroffen. Speziell die Japaner mit christlichem Glauben sind sehr aufgeschlossen.
Es gibt neben den vielen Hochhäusern auch sehr hohe Fernsehtürme in Tokyo. Einer davon ist der Tokyo-Tower. Gebaut wurde er 1958 in Stahlbau und ist 332,6m hoch. Hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Eifelturm. Da es aber diesig war und Silvia mit ihrer Höhenangst kämpfte, haben wir die Ersteigung auf später verschoben.
Neben dem Tokyo-Tower war (mal wieder) eine Tempelanlage. Interessant sind die hunderte von Mini-Buddahs mit kindlichem Anglitz. Man hat uns erklärt, dass mit dieser Skulptur alles Gute dem Kind mit auf den Weg gegeben wird. Wir waren sichtlich erleichtert, da wir zuerst davon ausgegangen waren, dass es sich um Kindergräber handelt.
Der andere Turm mitten in Tokyo heißt "Skytree". Mit 634 m ist es das zweithöchste Gebäude der Welt. Mal wieder so eine Superlative in Tokyo. Und ehrlich, wenn man davorsteht, fällt einem das gar nicht mehr auf. Wahrscheinlich haben wir uns an die hohen Dinger zwischenzeitlich gewöhnt. Der Turm ist auch ziemlich jung (Einweihung 2012).
Drumherum gibt es, typisch japanisch, viel Shopping, Restaurants und Vergnügung. Auch hier haben wir wegen diesigem Wetter und Silvias Höhenangst, den Aufstieg auf später verschoben. Als Ausgleich haben wir in dem Riesenkomplex ein Aquarium und ein Planetarium besucht.
Wie gesagt, gibt es im Skytree-Gelände viele Restaurants. Zwei fielen uns besonders auf. Mit welcher Präzision man Nudeln in Japan anfertigt ist schon einzigartig. Es wird förmlich zelebriert. Der junge Nudelbäcker hat trotz der auffälliger Beobachtung von Silvia sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das andere Lokal ist eine Bierkneipe, in dem man wohl alle Biere der Welt genießen kann.
In Tokyo gibt es immer wieder Automobil-Ausstellungen. Eine davon ist "SJAE-Exhibition". Natürlich hat sich Reiner auf den Weg gemacht und das rein "geschäftlich" genau unter die Lupe nehmen müssen.
Allgemeines
Was wir sonst noch erlebt haben, wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten.
Auch in Japan muss man Flagge zeigen. Dazu gehört auch Grillen. Beides haben wir erfolgreich umgesetzt. Jetzt fehlt noch die Hängematte.
Erstaunt sind wir immer wieder, wie unsere Freunde an uns denken.
Harald hat uns Grüße von unseren Lieblingsbarden "Ernst & Heinrich" übermittelt. Und auf dem Geburtstagsfest von Berni wurde ein Bier auf unser Wohl getrunken. Echt lieb und voller Wertschätzung.
Bezüglich Mobilität machen wir uns auch schon Gedanken. Den Führerschein haben wir schon übersetzen lassen und die Umschreibung wird auch demnächst erfolgen. Ob wir ein Auto kaufen, steht noch aus. In Japan kann man an jeder Ecke ein Auto mieten. Also der ideale Einstieg ins automobile Dasein in Japan. Direkt vor unserer Haustüre gibt es so eine Ansammlung von Kleinwagen. Da wir es nicht lesen können, waren wir etwas hilflos, was das mieten angeht. Also haben wir unsere Sprachlehererin um Hilfe gebeten. Dabei stellte es sich heraus, dass es kein Autoverleih ist, sondern ein mobiler Pflegedienst. Gut, dass wir nicht selbst Kontakt zu dem Laden aufgenommen haben. Man lernt halt ständig dazu. Wie es mit unserer Mobilität weitergeht, schildern wir Euch in einem der nächsten Berichte.
Typisch japanisch ist der "Hanko". Eine Unterschrift ist unüblich und auch oft nicht ausreichend. Hier wird mit dem Hanko (eine Art Stempel) gegengezeichnet. Um auch hier geschäftsfähig zu sein, haben wir uns solch einen Hanko zulegen müssen. Das soll "Reiner Fellmeth" heißen.
Und zum Schluß noch ein paar Bemerkungen zum Bahnwesen in Japan.
Eine Metropole wie Toyko würde ohne eine vernünftige Infrastruktur kollabieren. Täglich pendeln hier mehr als 10 Millionen Menschen. Der Hauptteil wird über die Bahn abgewickelt. Neben der U-Bahn und Bus gibt es Züge und den Schnelltransport mittels Shinkansen. Alle sind superpünktlich und halten am Bahnsteig punktgenau. Auch Streik gibt es keinen. Alles ist mehr als sauber und gepflegt. Das gilt für die Züge, den Bahnhof und alles drum herum. Viele fleißige und freundliche Bahnbedienstete sorgen für einen geregelten Ablauf. Wenn man sich an die Grundregeln hält, fließt man einfach im Strom mit. Klasse ist auch, dass das ganze System einfach aufgebaut ist und man relativ schnell sich zurecht findet. Und wenn man nicht weiter weiß, dann fragt man einen der netten Bahnleute, die hier wirklich überall anzutreffen sind. Übrigens gilt das Fragen nicht nur für uns "Gaikokujin", sondern auch für die "Nihonjin" (Japaner). Zusamenfassend gilt, egal wo man sich befindet, es gibt Züge und man findet, immer hin und wieder zurück. Was gewöhnungsbedürftig ist, sind die Zustände in den Zügen während den Hauptzeiten. Da drückt sich wirklich alles in die Züge. Die sonst in Japan so wichtige Intimsphäre ist nicht mehr vorhanden. Man steht wie in der Heringsdose dicht aufeinander. Aber alles ohne Geschrei und mit stohischer Ruhe ertragen. Übrigens den Bahnbediensteten der die Leute in die U-Bahn presst, gibt es immer noch. Nun ein Paar Bilder. Macht Euch am Besten selbst einen Eindruck und erlebt es bitte selbst, wenn ihr uns besuchen kommt. Man muss das einfach selbst sehen und erleben.
Ihr werdet es schon vermutet haben, dass wir doch länger mit dem Eingewöhnen benötigen. Die Sprache, die Kultur, das Essen und alles Drumherum fordert uns sehr. Manches erschließt sich zügig, maches braucht Zeit und Einges wird uns wohl immer fremd bleiben. Um ehrlich zu sein wäre es auch vermessen, dass wir als "Frischlinge" nach so kurzer Zeit zu Japanexperten reifen. Unsere Strategie ist, lernen und mitnehmen was sich ergibt. Über die Zeit wird sich das Meiste schon von selbst ordnen. Spannend bleibt auf jeden Fall, dass man nie weiß, was als Nächstes auf einen zukommt.
Und nun ein liebes "domo arigato gozaimasu" (Dankeschön) an Euch. Wir bedanken uns herzlich für die sehr positiven Rückmeldungen zu den vorangegangen Berichten. Auch die über 1300 Zugriffe auf unseren Blog haben uns schwer beeindruckt. Das ermuntert uns, fleißig weiter über unsere Erfahrungen und Erlebnisse zu berichten. Und genau damit wollen wir nun fortfahren. "Onegaishimasu" (Bitte) macht Euch selbst ein Bild davon.
Silvias neue Freundinnen
Wie schon berichtet hat Silvia bereits nach wenigen Wochen Kontakt zu Japanerinnen knüpfen können. Das hat sich prächtig weiterentwickelt. Zwischenzeitlich hat sich ein Freundeskreis gebildet. Und Silvia als einzige Europäerin mittendrin. Die Kommunikation ist natürlich witzig und kompliziert zugleich. Da müssen Hände und Übersetzer noch stark unterstützen, aber mit der Zeit werden die Sprachkenntnisse auf allen Seiten besser und die Kommunikation einfacher. Dazu kommt noch, dass Silvia über diesen Freundeskreis auch eine Art Privatunterricht bekommt. Überhaupt macht Silvia deutlich bessere Fortschritte was das Japanisch angeht. Was aber noch viel wichtiger ist, dass Silvia mit Jukari, Tsuneko und den Andren sehr viel unternimmt. Erstaunlich ist auch, dass das Vorurteil, man lerne keine Einheimischen kennen, gar nicht zutrifft. Auch Einladungen nach Hause sind ganz normal. Egal ob bei uns oder bei Jukari und Co. Die Japaner sind genau so neugierig wie wir und freuen sich, fremde Kulturen kennen zu lernen.
Reiners Geburtstag
"Watachi wa gojiuroksai des" (ich bin 56 Jahre alt).
Es gibt einfach Situationen hier in Japan, wo man besonders Heimweh bekommt. Dazu gehörte auch mein Geburtstag. Die ganzen Jahre hinweg haben wir den immer mit der Familie und vielen Freunden ausgiebig gefeiert. Das Wetter war auch immer gut. Hier in Japan bin ich im Regen um
20 Uhr nach Hause gekommen. Silvia hat zwar noch versucht mit Käsespätzle die Stimmung zu heben, aber es war einfach nur traurig. Wären da nicht die vielen Glückwünsche per Email und Whatsapp gewesen, hätte ich eine Depri-Phase bekommen. Liebe Freunde haben sogar angerufen, wie wenn sie gespürt hätten, dass das nun notwendig ist. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Euch allen für Eure Aufmerksamkeit bedanken. Ihr glaubt nicht, wie wichtig das ist. Vor allem in solchen Momenten. Geschenke gab es dennoch. Die Kinder haben ein Care-Paket gesendet (Wulle, Ritter Sport, Haribo und einen Amazon Stick für deutsches Fernsehen). Auch Silvia hat mich mit Blumen und Geschenken überrascht.
Tagesausflüge
Es gibt eine evangelische Kirchengemeinde in deutscher Sprache mit immerhin 75 Mitgliedern. Bei 35 Miollionen Menschen im Großraum Tokyo eine erschreckend kleine Minderheit. Die Kirche selbst wird erstaunlicherweise nicht von der deutschen evangelischen Kirche unterstützt. Alles ist über Spenden und Mitglieder abgedeckt. Also haben wir uns mit einer Kollegin nach dem Stadtteil Gotanda (man beachte den passenden Namen) aufgemacht. Dort trafen wir Bekanntes in einem ganz anderem Umfeld. Als Protestant ist es schon wichtig, eine Anlaufstelle zu haben. Auch Silvia möchte sich der Kirche wieder annähern. Sie hat eine Verabredung zum Kaffee bei der Pfarrerin. Überhaupt haben wir nette Leute dort getroffen. Speziell die Japaner mit christlichem Glauben sind sehr aufgeschlossen.
Es gibt neben den vielen Hochhäusern auch sehr hohe Fernsehtürme in Tokyo. Einer davon ist der Tokyo-Tower. Gebaut wurde er 1958 in Stahlbau und ist 332,6m hoch. Hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Eifelturm. Da es aber diesig war und Silvia mit ihrer Höhenangst kämpfte, haben wir die Ersteigung auf später verschoben.
Neben dem Tokyo-Tower war (mal wieder) eine Tempelanlage. Interessant sind die hunderte von Mini-Buddahs mit kindlichem Anglitz. Man hat uns erklärt, dass mit dieser Skulptur alles Gute dem Kind mit auf den Weg gegeben wird. Wir waren sichtlich erleichtert, da wir zuerst davon ausgegangen waren, dass es sich um Kindergräber handelt.
Der andere Turm mitten in Tokyo heißt "Skytree". Mit 634 m ist es das zweithöchste Gebäude der Welt. Mal wieder so eine Superlative in Tokyo. Und ehrlich, wenn man davorsteht, fällt einem das gar nicht mehr auf. Wahrscheinlich haben wir uns an die hohen Dinger zwischenzeitlich gewöhnt. Der Turm ist auch ziemlich jung (Einweihung 2012).
Drumherum gibt es, typisch japanisch, viel Shopping, Restaurants und Vergnügung. Auch hier haben wir wegen diesigem Wetter und Silvias Höhenangst, den Aufstieg auf später verschoben. Als Ausgleich haben wir in dem Riesenkomplex ein Aquarium und ein Planetarium besucht.
Wie gesagt, gibt es im Skytree-Gelände viele Restaurants. Zwei fielen uns besonders auf. Mit welcher Präzision man Nudeln in Japan anfertigt ist schon einzigartig. Es wird förmlich zelebriert. Der junge Nudelbäcker hat trotz der auffälliger Beobachtung von Silvia sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das andere Lokal ist eine Bierkneipe, in dem man wohl alle Biere der Welt genießen kann.
In Tokyo gibt es immer wieder Automobil-Ausstellungen. Eine davon ist "SJAE-Exhibition". Natürlich hat sich Reiner auf den Weg gemacht und das rein "geschäftlich" genau unter die Lupe nehmen müssen.
Allgemeines
Was wir sonst noch erlebt haben, wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten.
Auch in Japan muss man Flagge zeigen. Dazu gehört auch Grillen. Beides haben wir erfolgreich umgesetzt. Jetzt fehlt noch die Hängematte.
Erstaunt sind wir immer wieder, wie unsere Freunde an uns denken.
Harald hat uns Grüße von unseren Lieblingsbarden "Ernst & Heinrich" übermittelt. Und auf dem Geburtstagsfest von Berni wurde ein Bier auf unser Wohl getrunken. Echt lieb und voller Wertschätzung.
Bezüglich Mobilität machen wir uns auch schon Gedanken. Den Führerschein haben wir schon übersetzen lassen und die Umschreibung wird auch demnächst erfolgen. Ob wir ein Auto kaufen, steht noch aus. In Japan kann man an jeder Ecke ein Auto mieten. Also der ideale Einstieg ins automobile Dasein in Japan. Direkt vor unserer Haustüre gibt es so eine Ansammlung von Kleinwagen. Da wir es nicht lesen können, waren wir etwas hilflos, was das mieten angeht. Also haben wir unsere Sprachlehererin um Hilfe gebeten. Dabei stellte es sich heraus, dass es kein Autoverleih ist, sondern ein mobiler Pflegedienst. Gut, dass wir nicht selbst Kontakt zu dem Laden aufgenommen haben. Man lernt halt ständig dazu. Wie es mit unserer Mobilität weitergeht, schildern wir Euch in einem der nächsten Berichte.
Typisch japanisch ist der "Hanko". Eine Unterschrift ist unüblich und auch oft nicht ausreichend. Hier wird mit dem Hanko (eine Art Stempel) gegengezeichnet. Um auch hier geschäftsfähig zu sein, haben wir uns solch einen Hanko zulegen müssen. Das soll "Reiner Fellmeth" heißen.
Und zum Schluß noch ein paar Bemerkungen zum Bahnwesen in Japan.
Eine Metropole wie Toyko würde ohne eine vernünftige Infrastruktur kollabieren. Täglich pendeln hier mehr als 10 Millionen Menschen. Der Hauptteil wird über die Bahn abgewickelt. Neben der U-Bahn und Bus gibt es Züge und den Schnelltransport mittels Shinkansen. Alle sind superpünktlich und halten am Bahnsteig punktgenau. Auch Streik gibt es keinen. Alles ist mehr als sauber und gepflegt. Das gilt für die Züge, den Bahnhof und alles drum herum. Viele fleißige und freundliche Bahnbedienstete sorgen für einen geregelten Ablauf. Wenn man sich an die Grundregeln hält, fließt man einfach im Strom mit. Klasse ist auch, dass das ganze System einfach aufgebaut ist und man relativ schnell sich zurecht findet. Und wenn man nicht weiter weiß, dann fragt man einen der netten Bahnleute, die hier wirklich überall anzutreffen sind. Übrigens gilt das Fragen nicht nur für uns "Gaikokujin", sondern auch für die "Nihonjin" (Japaner). Zusamenfassend gilt, egal wo man sich befindet, es gibt Züge und man findet, immer hin und wieder zurück. Was gewöhnungsbedürftig ist, sind die Zustände in den Zügen während den Hauptzeiten. Da drückt sich wirklich alles in die Züge. Die sonst in Japan so wichtige Intimsphäre ist nicht mehr vorhanden. Man steht wie in der Heringsdose dicht aufeinander. Aber alles ohne Geschrei und mit stohischer Ruhe ertragen. Übrigens den Bahnbediensteten der die Leute in die U-Bahn presst, gibt es immer noch. Nun ein Paar Bilder. Macht Euch am Besten selbst einen Eindruck und erlebt es bitte selbst, wenn ihr uns besuchen kommt. Man muss das einfach selbst sehen und erleben.
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