Montag, 4. Juni 2018

Erfahrungsbericht 55



Erfahrungsbericht 55 
Titel: Insulaner
Datum: 10.05. bis 05.06.2018 

Als Japaner ist man ohnehin schon ein Insulaner. Es geht aber immer mehr. Genauer gesagt, Japan besteht aus über 6.500 Inseln. Da wird es schwierig alle zu besuchen. Wir beschränken uns daher auf die Wichtigsten, bzw. die Schönsten.

Insel-Event die Dritte
oder die Inselsüchtigen. In der bekannten Besetzung (Michael, Peter, Silvia und Reiner) ging es über Niijima nach Schikine-jima. Eine kleine Insel mit traumhaften Stränden, glasklarem Wasser (inklusive Korallen und bunten Fischen), einmaliger Landschaft, Onsen direkt am Meer und Sonnenschein ohne Ende. Die vier Tage vergingen wie im Fluge. Und wir haben uns ernsthaft mit der Frage beschäftigt, ob so eine kleine Insel nicht der ideale Alterssitz wäre. Wie auch immer, wir werden unsere Inselbesuche fortsetzen. Wir sind definitiv inselsüchtig geworden.



Geburtstagsparty
Es jährte sich mal wieder und mit 59 Jahren ist der Reiner knapp an der magischen Grenze (aber immer noch eine fünf vorne dran). Damit er nicht gar so leiden musste, haben wir unsere Freunde eingeladen und ausgiebig gefeiert. Naja nicht Alle. Die Familie und die Freunde aus der Heimat haben wir schon vermisst. Shoganai. Dafür gab's jede Menge und sehr individuelle Geschenke. Mein Whiskey-Vorrat ist auch wieder aufgefüllt. Vielen Dank für die Geschenke, die Anrufe, die Emails und Aufmerksamkeiten.



Hart am Wind
Falls Ihr es noch nicht wisst, wir leben am Pacific. Der eine oder andere mag sich auch daran erinnern, dass wir in unserer Jugend begeisterte Jollensegler waren. Also war es nur konsequent das auch hier in Yokohama anzugehen. Michael (ebenfalls ein Segelbegeisterter) hat die Sache dann ins rollen gebracht. Wir haben einen Segeltörn gebucht. Lustigerweise auf einem Dickschiff aus Deutschland (Dehler). Leider waren die Windverhältnisse nicht so toll, aber der Stachel steckt und mal sehen was sich daraus entwickelt. Wie gesagt wir leben am Pacific.



Hard Rock Cafe
Wie in jeder großen Stadt dieser Welt, gibt es auch in Yokohama ein Hard Rock Cafe. Ein beliebter Treffpunkt, wenn es mal wieder rein westliche Kultur sein soll. Gute Burger und gutes Bier inbegriffen. Beim letzten Besuch gab's dann noch Life Musik der Extraklasse. The greatest Rock'n Soul Band of the world "THE FRESH" hat uns zum vibrieren gebracht. Genau das Richtige für uns Blues Brother Fans. Mal wieder richtig abrocken tat uns allen gut.


Abschied
Und wieder das schmerzvolle Thema Abschied. Unser Freund Michael ging nach Deutschland zurück. Natürlich gab es Abschiedsparties und Freundschaftsbekundungen. Auch Michael ist es sichtlich schwer gefallen Byebye zu sagen. Da halfen auch die vielen Events nicht wirklich. Am Ende tut es einfach nur weh. Wie schon gesagt, das Expatleben hat auch seine Schattenseiten.


Führerschein
Nun war Reiner mit der Verlängerung dran. Die neue Frühererscheinstelle versprach schnellere Durchlaufzeit. Leider ist nur das Gebäude neu, der Prozess ist der Alte. Das bedeutet 4 Stunden Zeitaufwand ist notwendig. Besonders ätzend ist der Unterricht. Zwei Stunden Belehrung in Japanisch. Als einziger Gaijin unter lauter Japanern war keine Alternative sichtbar. Der japanische Testbogen bliebt unausgefüllt. Glücklicherweise gab es dennoch den neuen Führerschein am Ende der Prozedur. Nun auch die nächste Stufe in "blau".


Jogging
Es musste etwas geschehen. Das Alter, der Blutdruck und zuletzt der Blick auf die Waage waren eindeutig. Der Reiner muss sich mehr bewegen. Also die Laufschuhe auspacken und wie in den guten alten Zeiten regelmäßig seine Runden drehen. Die neue Laufstrecke an einem Fluß entlang ist gut geeignet und beliebig ausbaubar. Nun heißt es dran bleiben. Hoffentlich könnt Ihr die Erfolge an den kommenden Bildern erkennen.

Besuch
Volker war wieder da. Gemeinsam ging es zum Ramen-Essen in Eda.


Sankeien Firefly Evening
oder auch Glühwürmchenalarm. Immer wieder sind wir von der Organisation und den strukturiertem Ablauf in Japan beeindruckt. Dass das auch beim Betrachten von Glühwürmchen wichtig ist, war uns jedoch neu. Der Gedanke, dass bei Nacht auf unbefestigten Wegen, in der Nähe von Wasser viele Besucher unterwegs sind, treibt jedem Japaner den Angstschweiß auf die Stirn. Ohne umfassende Absicherung ist das nicht möglich. Und genau so war es dann auch. Viele Ordner die einem ständig die Richtung zeigen und auf Gefahren hinweisen, fluorizierende Tafeln und Wegweiser machen das Leben auch in solchen Extremsituationen einfach sicher. Da werden die Glühwürmchen zur Nebensache. Wie wird das mal wieder in Deutschland? Wer weist uns den Weg, wenn Glühwürmchen auftauchen?


Recycling
In Japan gibt es so ziemlich für alles eine Anleitung. Beispielhaft wollen wir Euch das an einer leeren Milchtüte erläutern. Leere Tüte heißt nicht einfach wegschmeißen, sondern auf der Milchtüte ist genau beschrieben, was zu tun ist. In vier Schritten muss die Tüte fachgerecht zerlegt werden. Erst dann ist eine Entsorgung überhaupt denkbar. Vielleicht etwas übertrieben, aber diesen sorgsamen Umgang mit dem Müll, kann man jeden Tag erleben. Es ist einfach sauber hier in Japan.


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